Aufstellung des Preußischen Seebataillons
Im Zuge der Revolutionswirren der Jahre 1848/49 kam es zu militärischen
Auseinandersetzungen mit Dänemark um Schleswig-Holstein.
Die dänische Flotte blockierte die deutsche Küste und unterband damit
den Seehandel. Diesem Umstand wurde zwar durch Gründung des (gesamt-)deutschen
Marine-Departments zu Frankfurt a.M. und der Aufstellung einer entsprechenden Flotte
Rechnung getragen, aber Preußen bemühte sich darüber hinaus um eigene
Seestreitkräfte zum Schutz seiner langezogenen Küsten. So wurde unter besonderer
Protektion des Prinzen Adalbert am 05. September 1848 mit Allerhöchster Ordre
seitens König Friedrich Wilhelms IV. die Errichtung einer Marine-Kommission unter
Leitung des Prinzen angeordnet.
Die vorhandenen Schiffe wurden fortan zentral durch die Kommission in der Auseinandersetzung
mit Dänemark zum Einsatz gebracht. Dabei stellte sich heraus, dass neben einer
seemännischen Besatzung, eine ebenso gut ausgebildete militärische nötig war.
Aufgrund dieser Notwendigkeit, wurde mit kriegsministerieller Ordre vom 23. Dezember
1849 für das Etatjahr 1850 die Teilung der Marine in ein Matrosen- und ein
Marinierkorps angeordnet, in dem die aus regulären Heeresverbänden gebildete
infanteristische Bedeckung der Schiffe durch marineeigene ersetzt wurden.
Durch Allerhöchste Ordre vom 13. Mai 1852 erfolgte die Umbenennung des
bisherigen Marinierkorps in See-Bataillon:
"Ich habe beschlossen, dem bisherigen Marinierkorps fortan die Bezeichnung
"See-Bataillon", den Marinieren aber die Benennung "Seesoldaten"
beizulegen, und gebe Ihnen behufs der Ausführung dieser Meiner Ordre die
nöthige Bekanntmachung anheim.
Potsdam, den 13. Mai 1852. Friedrich Wilhelm"
Daher gilt dieser Tag als Stiftungstag der preußisch-deutschen Marine-Infanterie.
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